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Komposition mit Blau und… (in memoriam P. M.) für Sopran, Schlagzeug und Tuba (2007) Sy. 3785 Die Auseinandersetzung mit dem Werk, Theorien und Aussagen Piet Mondrians war für mich der Anstoß zu dieser Arbeit. Ich sah drei für mich wichtige Ausstellungen mit Werken Mondrians 1969 in Paris und 1972 in Bern, 2006 in Den Haag und immer wieder einige für mich wichtige Bilder in der Fondation Beyeler, Riehen. Diese Arbeit entstand im Herbst 2006 bis März 2007. Die in der Partitur beschriebenen Abschnitte gehen ohne Unterbrechung ineinander über: Prolog 1 – Prolog 2 – ‚Refrain 1’ – Zeeland – ‚Refrain 2’ – der Kirchturm (in memoriam Gottfried Benn) – ‚Refrain 3’ – der blaue, rote Baum, blühender Apfelbaum – ‚Refrain 4’ – blaue Fassade – ‚Refrain 5’ – Komposition I mit Blau und Gelb (Quadrat auf Eck) – Victory ‚Boogie Woogie’ mit… - Epilog 1 mit Terzett a (vitory[sic!] – Terzett b [wer singt, betet doppelt (Augustinus)] – Epilog 2. In diesem Werk versuchte ich mich mit dem Evolutionsprozess der Malerei Mondrians, der meiner Meinung nach in der Kunstgeschichte ohne Beispiel ist, musikalisch auseinanderzusetzen. Für mich ist Piet Mondrian beispielhaft für eine Problematik, die nicht nur auf Tendenzen der bildenden Kunst beschränkt ist. Diese betrifft das Spannungsverhältnis zwischen Abstraktion und Subjektivität, das auch den inhaltlichen Kernpunkt des Stückes bildet. Eine neue Wendung, die auch bewusst über die Auseinandersetzung mit Mondrian hinausgeht, zeigt das Terzett gegen Ende des Stückes. Diese Komposition ist Petra Hoffmann, David LeClair, Daniel Buess und Jürg Henneberger gewidmet. Thomas Lauck Linien, Farben II für Violoncello und Klavier (2010) Sy. 4010 Diese Komposition entstand im Dezember 2009 – Januar 2010 auf Anfrage der jungen Cellistin Isabel Gehweiler für ein Konzert mit ihrem Duo-Partner Helge Aurich (Klavier). Dieses Duo wurde am 21. März 2010 im Rahmen der Konzertreihe „Junges Podium” im Burghof in Lörrach erfolgreich uraufgeführt. Linien, Farben II besteht aus mehreren ineinander übergehenden Teilen: ‚quasi Focus-prolog’ – ‚abtasten’, ‚Linien – espressivo’, ‚Farben – espressivo’, ‚quasi scherzando’, ‚Kontrast 1?’, ‚Linien, Farben II – espressivo’ (ist eine Variation meines Stückes Linien, Farben I für Oboe und Klavier), ‚quasi-Tanz – marcato’, ‚Kontrast 2’, ‚Linien, Farben II – Hommage an Giorgio Morandi’ (erweiterte Variation von Linien, Farben I), ‚Epilog für I. G.’, ‚Raum – Epilog’. Dieses Duo ist Isabel Gehweiler und Helge Aurich gewidmet. Thomas Lauck Resonanzen IV für Klavier (2008) Sy. 3874 Dieses Klaviersolo entstand im Frühjahr 2008. Im Herbst 2009 wurde der Schlussteil erweitert. Im November 1989 sah ich im Kunsthaus Zürich eine große, epochale Wols-Ausstellung mit seinen Bildern, Aquarellen, Zeichnungen und Fotografien. Seither habe ich mich immer wieder mit diesem Künstler, auch mit seinen Texten, beschäftigt. Sein „mikrobischer Kosmos”, seine „gestischen Bildkompositionen”, meist mit einem verdichteten Zentrum, die an erstarrte Explosionen erinnern”*, sowie sein Gedicht von 1943 waren der Anlass für die Komposition dieses Klaviersolos; einige mir sehr wichtige Worte dieses Gedichts finden sich als Überschriften quasi als Motto vor den einzelnen ‚Teilen’ von Resonanzen IV: …durch eine Lupe: Felsen I, Echo I (marcato I) – Steine, Fische (leggiero I) – Felsen, Echo II (marcato II) – Meer, Himmel (marcato III) – abwenden vom Chaos unserer Betriebsamkeit (semplice) – kleine Wellen des Hafens… (leggiero II) – kleine Wellen, die immer wiederkehren… (leggiero III) – …zeigen mir die „Ewigkeit” – marcato e lento ‚cantabile misterioso’ – Variation [Hommage à Russische Streichquartette op. 33 (Joseph Haydn)]. Resonanzen IV ist Jürg Henneberger gewidmet. *Zit. n. Ulf Küster, Saaltext der Ausstellung „Action Painting” in der Fondation Beyeler Thomas Lauck Trattati Szene für Mezzosopran und Schlagzeug (2008/09) Sy. 3962 Diese Arbeit entstand Ende 2008/Januar 2009 zum dreißigjährigen Jubiläum des Festivals „Ensemblia” in Mönchengladbach. 1. „Trattati” – Hommage an die menschlichen Sinne, erweitert durch Begriffe wie Zeichnen, Malen, Schreiben, Dichten besteht aus praktisch unmerklich ineinander übergehenden Teilen: 2. Die Zunge: Arie begleitet von verschiedenen Schlaginstrumenten, besonders der Schellentrommel. Tasten, die Augen, Sehen, Blicken: Gesang mit den Hauptschlaginstrumenten Rahmentrommel und China-Gong. Zeichnen, Malen, Schreiben, Dichten, Gesang und Schlagzeug mit verschiedenen „Werkzeugen”, als Schlegel, besonders auf der Rahmentrommel. 3. Kurzes Zwischenspiel (Interludium) 4. Zusammenfassung, vokale und instrumentale Variationen, dann kurzes, von mir bearbeitetes spanisches Lied „das Tamburin” (Tamburin, wenn ich dich schlage, hast du Stimme, hast du Sprache). 5. Epilog: Gesang und Schlaginstrumente: Angedeutete Tanzbewegung der Sängerin zum Rhythmus des Schlagzeugers, der Schlagzeuger flüstert zwei Zeilen eines Liebesgedichtes von Michelangelo in das Ohr der Sängerin (die ‚vertonten’ Texte von 1. bis 3. sind von Leonardo da Vinci) – die Sängerin hört bis in die Stille... Thomas Lauck Vibraphonie (mit Papier & Co.) 3. Solo-Szene für einen Schlagzeuger (2005/06) Sy. 3751 Das Stück wurde 2007 in Zürich, Vals, Basel und Luzern im Rahmen der Konzertreihe „The Swiss Australian Collectables” durch Daniel Buess erfolgreich uraufgeführt. „Vibraphonie” besteht aus verschieden langen ineinander übergehenden Segmenten (a-f). Einerseits entwickelt sich im ersten Teil das Papier mit allen seinen Verwandten zu einem Musikinstrument in der Gegenüberstellung, im Konzertieren mit sechs kleinen Schlaginstrumenten, zusätzlich Pedaltrommel, dann tiefe Vibraphonklänge, andererseits dient Teil A der Sensibilisierung für das Folgende: Zu hören sind rhythmische, harmonische und melodische Verläufe mit Resonanzen in jeweils verschiedenen Lagen des Vibraphons mit Klangerweiterungen in tiefe Regionen, besonders durch den A und es-Gong (auch as-Gong), sowie die Akzentuierung der mittleren Lage des Vibraphons unterstrichen durch einen h’-Gong. Den letzten Teil (f) der „Vibraphonie” markiert eine Klangerweiterung des Vibraphons in sehr hohe Lagen mit sieben Crotales unter Fortführung der tiefen Gongstimmen mit zusätzlich als Steigerung und Klangentwicklung einem tiefen D-Gong. Insgesamt findet – stark vereinfacht formuliert – ein Entwicklungsprozess von rhythmisierten „Papier & Co.”-Geräuschen zu unterschiedlichen Mehrstimmigkeiten (besonders durch das Vibraphon, die fünf Gongs und die Crotales) statt. Im letzten Teil (f) sind auch wieder Papierklänge (besonders mit dem Vibraphon), mit einkomponiert, die in einem anderen Umfeld eine neue Klanglichkeit hörbar machen. Ende 2008 wurden die Anfangs- und Schlussteile des Stückes jeweils etwas erweitert. Diese Komposition ist meinen Eltern und Daniel Buess gewidmet. Thomas Lauck